Thriller-Time in Genf

Genfer Lauschangriff

"Vieles, was ich in Genf sah, hat mich richtig desillusioniert. Ich bemerkte, dass ich Teil von etwas war, das viel mehr Schaden anrichtet, als Gutes tut", so beschrieb #US-Whistleblower Edward Snowden seine Tätigkeit für die #CIA gegenüber dem #Guardian.

Ed Snowden kam 2007 nach Genf und wohnte am Quai du Seujet. Als ein alkoholisierter Banker in eine Radarfalle geriet und herauskam, dass er von CIA-Mitarbeitern betrunken gemacht worden war, um an sensible Kontodaten zu gelangen, war der Skandal auch in der Schweiz perfekt.

Satellitenschüsseln auf dem Dach der russischen Vertretung in Genf.
Quai du Seujet - hier hat Edward Snowden in Genf gewohnt.
Smartphones & Co. abhörsicher verstaut. Nur nicht aus Versehen einschalten!

LESEPROBE SAISON 1

10. März 2016

Von seiner Wohnung am Quai du Seujet hatte Steven Fisher freie Sicht auf den Genfer See und den Jet d’Eau. Eine für Normalsterbliche unbezahlbare Aussicht. Selbst wenn er als Systemadministrator bei den Vereinten Nationen nicht schlecht bezahlt wurde, von seinem Gehalt allein hätte er sich diese Wohnung niemals leisten können. Vier Zimmer, beste Lage an der Rhone, dazu der Seeblick.

Von außen betrachtet nur ein hässlicher, grauer Betonklotz verbargen sich im Inneren des Gebäudes teure Luxusappartements. Luxus gepaart mit dem unschätzbaren Vorteil der Anonymität. Wie an den meisten Briefkästen so war auch an seinem nicht sein vollständiger Name angebracht, sondern nur die Initialen S.F. Bei einem Großteil der Bewohner stimmten vermutlich selbst die wenigen Buchstaben nicht mit dem wirklichen Namen überein. Vielleicht lag es daran, dass Geld misstrauisch machte.

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