Ob Lebenshaltungskosten oder Mieten, Genf ist leider kein billiges Pflaster. Und auch die „Sportler“-Ernährung ist deluxe. Aber eins gibt´s gratis: die traumhafte Aussicht beim Laufen am See. Los geht’s!
Deluxe: Laufen am Genfer See
Meine Lieblingsstrecke
Los geht’s quer durch die Botanik:
Ich starte direkt am Botanischen Garten und laufe vorbei an über 12000 Pflanzen- und Baumarten aus aller Welt. Auf 28 Hektar kann man tropische Pflanzen und alpine Gärten bewundern, einen Tierpark mit Hirschen und einen Teich mit Flamingos bestaunen und immer wieder etwas Neues entdecken.
Durchhalten bis zum See
Vom Botanischen Garten nehme ich eine Unterführung, die mich direkt hinunter zum See führt. Und wumm: Da liegt er, das Wasser glitzert in der Sonne und ich laufe direkt am Genfer See entlang, bis ich das Hotel Beau-Rivage erreiche. Und genau hier fing alles an.
Meine Lieblingsrezepte
Austern á la Wochenmarkt
Man gehe am Sonntagvormittag auf den Markt in Divonne-les-Bains und steuere in der kleinen, französischen Ortschaft direkt den großen Fischstand an. Hier gibt es die leckersten Meeresdelikatessen gleich zum Sofort-Genuss. Klar, ein guter Tropfen gehört natürlich ebenso dazu wie ein Plausch mit dem Nachbarn. Santé!
Spaghetti alla Puttanesca (gelingt leicht, für 1 Pers.)
Feingehackte Zwiebeln, 1/2 Knoblauchzehe und Chili mit etwas Olivenöl andünsten bis die Zwiebeln glasig sind. 1-2 Sardellitenfilets dazugeben. Ca. 100 g Dosentomaten, Oliven und Kapern hinzufügen und kurz aufkochen. Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen und bei niedriger Hitze weiterköcheln lassen. In der Zwischenzeit die Pasta ca. 10-12 Min. bissfest al dente kochen, abgießen und mit der Sauce vermengen. Bon appétit!
Auszug aus Saison I
Mittwoch, 9. März 2016
Mein Atem ging regelmäßig. Laufen war mein Antidepressivum. Ich spürte die kalte Luft in jeder Pore meiner Haut. Dabei lief ich noch nicht einmal besonders schnell. Ich atmete tief ein. Sah den in der Sonne glitzernden Raureif beim Tauen zu. Blickte in einen fast wolkenlosen Himmel. Nur die hoch über der anderen Uferseite gelegenen Stadtvillen bewiesen, dass ich mich nicht irgendwo in freier Wildbahn, sondern mitten in Genf befand. Bis auf einen Frühaufsteher, der mit seinem Pudel spazieren ging, war niemand zu sehen.
Kurz vor dem Zusammenfluss der Rhone mit der Arve steigerte ich das Tempo. Vor ein paar Wochen hatte mir die Steigung noch einige Mühe gekostet. Aber mittlerweile nahm ich sie problemlos. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung. Stieß kleine Atemwölkchen in die frische Morgenluft.
Sobald es hell genug geworden war, lief ich wieder. Seit ich sechzehn war, hatte ich es mir zur Gewohnheit gemacht zu laufen. Doch früher hatte ich es eher als Sport betrachtet und nicht als psychische Notwendigkeit. Doch in der Zeit der Vorfälle, wie ich sie nannte, war alles anders geworden.
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